Das sind
sie also - Helden - Halunken - herzensgute Friends und Fans :)
- kurz Staffs (engl. für Mitarbeiter)
Während
wir mit unseren Gasteltern ja schon die ein oder andere Auseinandersetzung zu
bestreiten hatten, sind diese Leute einfach die Sahne auf einem richtig guten
Schokokuchen - sie sind wie Papas bestes Tomatensoße auf normalen Spagetti -
sie machen die ganze Arbeit hier zu einem Fest!
Letzten
Freitag hatten wir sie fast alle zu Gast! Es gibt hier ein wöchentliches Cottage
Meeting. In Deutschland würde man es wahrscheinlich Familienkreis nennen und
bedeutet nichts anderes, als dass man sich Freitagabend in einem der
Staffwohnungen trifft, betet und eine Kleinigkeit isst.
Wir
wurden relativ spontan gefragt, ob wir uns nicht vorstellen könnten, das
dieswöchige Meeting bei uns zu machen - so einen Spaß lässt man sich doch nicht
entgehen!
Also
Donnerstagabend hieß es - Ärmel hochkrempeln - Besen in die Hand und die
Wohnung auf indische Art(!!) saubermachen.
Das
Geheimnis in indischer Ordnung liegt nämlich darin, sich einfach nichts ins
Haus zu holen!
Während
die Deutschen so bedachtsam ihre Möbel entstauben, ihre Fensterbretter und
damit auch ihre Aussicht mit Zierpflanzen zustellen und sich auf dem
Weihnachtsmarkt "nun aber wirklich den letzten Staubfänger" kaufen
ist der Inder dagegen ein trostloser Dekorateur.
Meine
Erfahrungen (von einem indischen Normalverdiener) zeigen kahle Wände mit
vereinzelten Bildern, je nach Vorliebe mal ein Stück Teppich und schwere
Vorhänge vor dem Fenster, die weder mit der Wandfarbe noch mit den Sofakissen
abgestimmt sind.
Steigt
man eine Gehaltsklasse höher greift schlussendlich der Übermut ans Steuer. Wenn
man früher nur die benötigten Laufwege eines Raums mit Teppich bestückte,
gesellen sich nun gleich 2 weitere in den schrillsten Farbkombinationen dazu.
Die Bilder bekommen Rahmen, die Kissen unnötiges "Klimbim" und falls
die Gardinenstange noch Platz bietet, werden die kuriosesten Dekorartikel
ausgepackt und zur Show gehangen.
Als wir
fertig waren fanden wir unsere Wohnung wirklich in einer peinlich-peniblen
Ordnung wieder. In der Zwischenzeit war unsere Gastmutti nämlich
hereingeschneit, um uns die Grundlagen des Ordnungsgeheminies zu demonstrieren.
Anstatt die Schuhe einfach ordentlich nebeneinander aufzustellen wurden sie
also kurzerhand ins leerstehende Nachbarzimmer verband. Töpfe, Pfannen und der
unbenutzte E-Herd gesellten sich bald dazu. Unser sonst so kahle Boden wurde
mit extra Teppich aufgestockt und der Kühlschrank mit unserer einzigen
Tischdecke und unserem selbstgemachten Adventskranz dekoriert. Tja - wenn das
mal nicht eine .... wohnliche Atmosphäre schafft ..... ;)
Der Abend
war auch wahrlich lustig und die Pfandkuchen fanden einen unerwarteten Erfolg!