Sonntag, 15. Dezember 2013

Wir - die Gäste der Ordnung

V.l.-r. Sunjay (Koch), Dhruv (Koordinator), Vinay (Accountmanager), Kavita (Köchin)
Anna und Laura (ha, ha...), Subash (Accountmanager), Jacob + Frau (left), Gourav (Compassion), Beant (Compassion)
Neha (Englischlehrerin), Subna (Compassion), Hema (Compassion), Amrita (Compassion)
 die beiden Unbeschrifteten waren "Kurzzeitbesucher".


Das sind sie also - Helden - Halunken - herzensgute Friends und Fans :)
 - kurz Staffs (engl. für Mitarbeiter)

Während wir mit unseren Gasteltern ja schon die ein oder andere Auseinandersetzung zu bestreiten hatten, sind diese Leute einfach die Sahne auf einem richtig guten Schokokuchen - sie sind wie Papas bestes Tomatensoße auf normalen Spagetti - sie machen die ganze Arbeit hier zu einem Fest!

Letzten Freitag hatten wir sie fast alle zu Gast! Es gibt hier ein wöchentliches Cottage Meeting. In Deutschland würde man es wahrscheinlich Familienkreis nennen und bedeutet nichts anderes, als dass man sich Freitagabend in einem der Staffwohnungen trifft, betet und eine Kleinigkeit isst.

Wir wurden relativ spontan gefragt, ob wir uns nicht vorstellen könnten, das dieswöchige Meeting bei uns zu machen - so einen Spaß lässt man sich doch nicht entgehen!

Also Donnerstagabend hieß es - Ärmel hochkrempeln - Besen in die Hand und die Wohnung auf indische Art(!!) saubermachen.

Das Geheimnis in indischer Ordnung liegt nämlich darin, sich einfach nichts ins Haus zu holen!
Während die Deutschen so bedachtsam ihre Möbel entstauben, ihre Fensterbretter und damit auch ihre Aussicht mit Zierpflanzen zustellen und sich auf dem Weihnachtsmarkt "nun aber wirklich den letzten Staubfänger" kaufen ist der Inder dagegen ein trostloser Dekorateur.
Meine Erfahrungen (von einem indischen Normalverdiener) zeigen kahle Wände mit vereinzelten Bildern, je nach Vorliebe mal ein Stück Teppich und schwere Vorhänge vor dem Fenster, die weder mit der Wandfarbe noch mit den Sofakissen abgestimmt sind.
Steigt man eine Gehaltsklasse höher greift schlussendlich der Übermut ans Steuer. Wenn man früher nur die benötigten Laufwege eines Raums mit Teppich bestückte, gesellen sich nun gleich 2 weitere in den schrillsten Farbkombinationen dazu. Die Bilder bekommen Rahmen, die Kissen unnötiges "Klimbim" und falls die Gardinenstange noch Platz bietet, werden die kuriosesten Dekorartikel ausgepackt und zur Show gehangen.

Als wir fertig waren fanden wir unsere Wohnung wirklich in einer peinlich-peniblen Ordnung wieder. In der Zwischenzeit war unsere Gastmutti nämlich hereingeschneit, um uns die Grundlagen des Ordnungsgeheminies zu demonstrieren. Anstatt die Schuhe einfach ordentlich nebeneinander aufzustellen wurden sie also kurzerhand ins leerstehende Nachbarzimmer verband. Töpfe, Pfannen und der unbenutzte E-Herd gesellten sich bald dazu. Unser sonst so kahle Boden wurde mit extra Teppich aufgestockt und der Kühlschrank mit unserer einzigen Tischdecke und unserem selbstgemachten Adventskranz dekoriert. Tja - wenn das mal nicht eine .... wohnliche Atmosphäre schafft ..... ;)


Für den Snack haben wir uns etwas ganz besonderes überlegt. Da wir in der Woche zuvor ein liebevoll gepackten Brief mit Trockenhefe, Hirschhornsalz und Pottasche erhielten, entschieden wir uns Pfandkuchen zu offerieren!
(An dieser Stelle ein wirklich großes Danke an Ingrid Schmeisser, die unserer anfänglichen Brotpacklaune gleich mal unter die Arme greifen wollte und uns dieses nette Care-Paket schickte! Danke Danke Danke!)

Der Abend war auch wahrlich lustig und die Pfandkuchen fanden einen unerwarteten Erfolg!








5 Kommentare:

  1. schön fettig - das muss einfach eine Geschmacksexplosion sein! =)

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  2. ...wobei ich bei Hirschhornsalz und Pottasche eher an Lebkuchen gedacht hätte...

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    1. naaaaa hör ich da vom tropfenden Zahn den Hilfeschrei des Neides? :P

      Ach da wird reingehauen, was es zum reinhauen gibt....
      (du liegst natürlich richtig und wir haben jeglich die Trockenhefe verwendet (: )

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  3. da würde ich auch sofort rein beißen
    trotz fett. . .
    wieder mit spaß und lächeln gelesen:-)
    danke!!!!!
    gruß mit dritter kerze

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    1. das haben sie die Inder auch gedacht ... bis auf einen Anstandsrest war nicht mehr übrig
      Vielen Dank und ganz liebe Grüße zurück!

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